Objekt des Monats
Februar 2025

Kunstkeramik aus Rheinsulz
Handbemalte Zierdose, Steingut, Durchmesser 14 cm
In Rheinsulz steht ein Haus zwischen dem Sulzerbach und dem ehemaligen Gasthaus Salmen. In ihm ratterten einst Strickmaschinen und man kennt es in der Gegend immer noch als „Fabrikli“. Es handelt sich um das einst von der Laufenburger Firma Buser & Keiser 1890 als Spulerei und Strickerei eingerichtete Gebäude an der Hauptstrasse 11.
Über Jahrzehnte fanden dort acht bis zehn Personen, mehrheitlich Frauen, eine Beschäftigung. Aus wirtschaftlichen Gründen musste die Produktion der Laufenburger Fabrikanten 1937 eingestellt werden. Während der folgenden Jahre blieb das Gebäude meist ungenutzt, bis im Jahre 1946 ein paar Jungunternehmer aus Sulz unter dem Namen Obrist & Co. eine Kommanditgesellschaft zur Herstellung hochwertiger kunstkeramischer Erzeugnisse ins Leben riefen. Sie bestand aus Niclaus Obrist, Raimund Rüede, Rudolf Stäuble und E. Herrmanns. Der Niederländer Herrmanns war Kunstmaler und arbeitete später in den Kerawerken Laufenburg.
Am 4. Februar 1946 erhielten die Unternehmer von der Direktion des lnnern des Kantons Aargau die Bewilligung, eine Tonwarenfabrik einzurichten. Das war ein recht kostspieliges Unterfangen in schwierigen Zeiten. Brennöfen, Gipsformen, Töpferscheiben mussten angeschafft werden. Da keine Geldgeber vorhanden waren, um die nötigen Mittel zu investieren, und der Absatz für diese Erzeugnisse so kurz nach dem Krieg schlecht lief, wurde die Firma schon am 22. März 1947 im Handelsregister wieder gelöscht.